Recommended

Esprit zieht sich aus Deutschland zurück – Das Ende einer Ära

Tom

Die Modemarke Esprit beendet nach Jahrzehnten ihre Präsenz in Deutschland. Mit dem geplanten Schließen der letzten Filialen bis Ende Januar 2024 geht eine traditionsreiche Ära zu Ende. Ursprünglich sollten alle 56 verbliebenen Geschäfte bereits bis November 2023 schließen, jedoch blieben rund 30 Läden länger geöffnet, um das Weihnachtsgeschäft noch mitzunehmen.

Insolvenz und fehlender Käufer

Der Modekonzern hatte im Mai 2024 Insolvenz für sein Europageschäft angemeldet. Gründe waren Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein Käufer für das Unternehmen gefunden werden. Im August 2024 wurde schließlich verkündet, dass sämtliche Esprit-Filialen in Deutschland geschlossen und abgewickelt werden. Dies führt zum Verlust von etwa 1.300 Arbeitsplätzen.

Neue Eigentümer der Markenrechte

Während die bisherigen Firmenzentralen in Ratingen geräumt wurden, bleibt ein kleines Team für die Abwicklung zuständig. Die Markenrechte für Europa wurden vom Schuhhändler Deichmann übernommen, der sich künftig auf den Produktbereich Schuhe konzentrieren will. Die Textilrechte gingen an die „Theia Group of Companies“, ein auf Markenmanagement spezialisiertes Unternehmen. Welche Pläne Theia für Esprit verfolgt, bleibt bislang unklar. Das Unternehmen kündigte lediglich an, sich in Partnerschaft mit Deichmann für eine Wiederbelebung der Marke in Europa einzusetzen.

Vom Moderiesen zum Rückzug aus Europa

Esprit hatte einst eine starke Marktposition. In den Jahren 2010/2011 betrieb das Unternehmen weltweit über 1.100 eigene Filialen, während es 2023 nur noch knapp 150 waren. Neben den eigenen Geschäften existierten zahlreiche Franchise-Stores, die entweder geschlossen oder auf andere Marken umgestellt wurden. Auch in anderen europäischen Ländern wie Österreich, der Schweiz und Belgien musste das Unternehmen Insolvenz anmelden.

Bedeutung des deutschen Marktes für Esprit

Die Hauptgesellschaft von Esprit, die Esprit Holding, hat ihren Sitz in Hongkong. Deutschland galt jedoch lange als wichtigster Markt. Zwischenzeitlich betrieb das Unternehmen hierzulande rund 170 eigene Geschäfte. Die erste Filiale wurde 1986 in Köln eröffnet.

Ob und wann Esprit auf den deutschen Markt zurückkehrt, ist derzeit ungewiss. Während Deichmann und Theia eine zukünftige Entwicklung der Marke nicht ausschließen, bleibt offen, in welcher Form Esprit in Europa wieder Fuß fassen könnte.

Weitere News

Aktuelle News

bXpert – Das Business-Magazin für Entscheider, Gründer & Visionäre. bXpert steht für fundiertes Business-Wissen, smarte Strategien und wertvolle Einblicke in die Welt der Wirtschaft, denn Erfolg beginnt mit Wissen!

Gadget

World News