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Shell: Gewinneinbruch und Herausforderungen in Schottland

Nina

Der britische Energiekonzern Shell verzeichnete im vierten Quartal einen erheblichen Gewinnrückgang. Trotz sinkender Margen und niedrigerer Ölpreise hält das Unternehmen an seiner Finanzstrategie fest und kündigt eine Erhöhung der Dividende sowie umfangreiche Aktienrückkäufe an. Gleichzeitig gibt es juristische Rückschläge für Öl- und Gasprojekte in Schottland.

Deutlicher Rückgang der Quartalsgewinne

Shells bereinigter Gewinn fiel im vierten Quartal von 7,31 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf 3,66 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten mit einem etwas höheren Ergebnis von 4,09 Milliarden Dollar gerechnet. Gründe für diesen Rückgang sind vor allem niedrigere Margen im Öl- und Gashandel sowie fallende Rohstoffpreise.

Trotz des deutlichen Gewinneinbruchs bleibt das Unternehmen bei seiner Strategie: Die Dividende soll um vier Prozent erhöht werden, und zusätzlich plant Shell Aktienrückkäufe im Wert von 3,5 Milliarden Dollar. Gleichzeitig stieg die Nettoverschuldung des Unternehmens von 35,2 Milliarden auf 38,8 Milliarden Dollar zum Jahresende.

Die gesamte Branche steht derzeit unter Druck, da die Nachfrage nach Öl und Gas schwächer ausfällt. Viele große Energieunternehmen haben darauf mit einer Reduzierung ihrer Produktion reagiert.

Gerichtsurteil stoppt Genehmigungen für Öl- und Gasprojekte

Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen sieht sich Shell auch mit regulatorischen Problemen konfrontiert. Ein Gericht in Schottland hob kürzlich die Genehmigungen für zwei große Öl- und Gasprojekte in der Nordsee auf. Betroffen sind neben Shell auch der norwegische Konzern Equinor.

Das Gericht in Edinburgh urteilte, dass die britische Regierung die Klimafolgen der Projekte nicht ausreichend berücksichtigt habe. Damit folgte es einer Klage von Umweltorganisationen wie Greenpeace und Uplift. Bis zur erneuten Prüfung durch die Regierung dürfen die Projekte zwar weitergeführt werden, jedoch ohne die Förderung von Öl und Gas.

Eines der betroffenen Projekte ist das Gasfeld „Jackdaw“, das nach Unternehmensangaben genügend Brennstoff liefern könnte, um 1,4 Millionen Haushalte zu versorgen. Zudem betrifft das Urteil das „Rosebank“-Öl- und Gasfeld, das von Equinor und Ithaca Energy erschlossen wird.

Richter Andrew Stewart begründete das Urteil mit der Bedeutung des Klimaschutzes und des gesetzmäßigen Verwaltungshandelns. Greenpeace bezeichnete die Entscheidung als „historischen Erfolg“ und betonte, dass Genehmigungen für neue Förderprojekte künftig nicht mehr ohne Berücksichtigung der Klimaauswirkungen erteilt werden können.

Zukunftsperspektiven für Shell

Ein Unternehmenssprecher forderte die britische Regierung auf, schnell Klarheit zu schaffen, damit wichtige Entscheidungen für die Energie-Infrastruktur in der Nordsee getroffen werden können. Shell steht nun vor der Herausforderung, sich sowohl wirtschaftlich als auch regulatorisch auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickelt.

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