Umsatzsteigerung trotz verhaltener Cloud-Performance Der US-amerikanische Softwarekonzern Microsoft konnte im vergangenen Quartal erneut ein starkes Umsatz- und Gewinnwachstum verzeichnen. Dennoch verfehlte insbesondere das Cloudgeschäft die Erwartungen der Analysten, was für Enttäuschung an der Börse sorgte. Insbesondere Kapazitätsengpässe erschweren es dem Unternehmen, die steigende Nachfrage nach künstlicher Intelligenz (KI) optimal zu bedienen. Finanzchefin Amy Hood erklärte, dass sich diese Herausforderung auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bemerkbar machen werde.
Cloud-Sparte unter Markterwartungen Die Cloud-Sparte von Microsoft, die als einer der zentralen Wachstumstreiber gilt, legte im Jahresvergleich um 21 Prozent zu und erreichte einen Umsatz von 40,9 Milliarden US-Dollar. Experten hatten jedoch mit einer leicht höheren Summe von 41,1 Milliarden US-Dollar gerechnet. Die Folge: Die Microsoft-Aktie gab im nachbörslichen Handel um mehr als vier Prozent nach.
Gesamtbilanz mit deutlichem Wachstum Trotz der leichten Enttäuschung im Cloud-Segment legte Microsoft insgesamt stark zu. Der Konzern erwirtschaftete im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 69,6 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Auch der Gewinn konnte um zehn Prozent auf 24,1 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Das operative Ergebnis kletterte um 17 Prozent auf fast 32 Milliarden US-Dollar.
Milliardeninvestitionen in KI-Infrastruktur Um den steigenden Anforderungen im Bereich der künstlichen Intelligenz gerecht zu werden, hat Microsoft seine Kapitalinvestitionen massiv erhöht. Im vergangenen Quartal investierte das Unternehmen 22,6 Milliarden US-Dollar – nahezu doppelt so viel wie im Vorjahr. Bis zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres, das im Juni 2025 endet, plant Microsoft insgesamt 80 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der KI-Infrastruktur zu investieren.
KI-Partnerschaften und Konkurrenzdruck Microsofts enge Zusammenarbeit mit OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT, gilt als strategischer Vorteil im Rennen um die Führungsrolle bei KI-Technologien. Konzernchef Satya Nadella hob hervor, dass die Partnerschaft bereits erhebliche Effizienzgewinne bei der KI-Entwicklung gebracht habe. Gleichzeitig sorgt der aufstrebende chinesische KI-Softwareentwickler DeepSeek für Unruhe in der Branche. Medienberichten zufolge untersuchen Microsoft und OpenAI derzeit, ob DeepSeek unerlaubt auf Technologie des ChatGPT-Entwicklers zugegriffen hat. Trotzdem wurde das neueste Modell R1 von DeepSeek kürzlich auch auf Microsofts Azure Cloud für Entwickler verfügbar gemacht.
Ausblick: Herausforderungen und Wachstumschancen Microsofts Investitionen in KI-Technologien sowie die starke Marktstellung im Cloud-Sektor deuten darauf hin, dass das Unternehmen langfristig gut aufgestellt ist. Kurzfristig dürfte sich das Wachstum im Cloud-Geschäft jedoch durch Kapazitätsengpässe und zunehmende Konkurrenz abschwächen. Anleger und Marktbeobachter werden daher genau verfolgen, wie Microsoft seine Cloud-Strategie anpasst, um die steigende Nachfrage optimal zu bedienen und weiterhin im Wettbewerb bestehen zu können.